Ecce Homo

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Militärzeit

Am 9. Nietzsche als KanonierOktober 1867 wird Nietzsche als sog. 'Einjähriger Freiwilliger' in Naumburg Soldat bei der 2. Batterie der Reitenden Abteilung des Feld-Artellerie-Regiments Nr.4. Gersdorff hatte seinen Dienst schon im Preussisch-Österreichischen Krieg abgeleistet, an dem Nietzsche trotz markiger Sprüche in den Briefen an den Freund, aus verständlichen Gründen nicht teilnehmen wollte. Jetzt aber leistet er stolz (wie eine Photographie aus dieser Zeit andeutet) und auch nicht ungern seinen Pflichtdienst, wie er in Briefen schreibt, denn er begreift den Militärdienst als willkommene Ablenkung, als Antidoton (Gegengift) gegen die "lähmende Skepsis" und die "steife pedantische engbrüstige Gelehrsamkeit" und Stubenhockerei. Was man nicht vermeiden kann, das wird für Nietzsche schnell dem Gesetz des Fatums folgend, zu einer positiven Angelegenheit umgedeutet.

Im März jedoch endet nach dem Sturz von einem Pferd die Militärzeit mit einer Verletzung, die falsch diagnostiziert wird und dazu führt, daß Nietzsche erst im Juli 1867 wieder genesen ist. Dazwischen liegt ein langer Krankenhausaufenthalt, Ängste, ob Operationen bei dem bekannten Arzt Volkmann in Halle notwendig sind und schließlich eine zweiwöchige Kur im Solbad Wittekind bei Halle. Nietzsche ist während dieser Zeit jedoch nicht geistig untätig und beschäftigt sich erneut mit dem Materialismusbuch von Lange, liest ergänzend die 'Kritik der Urteilskraft' von Kant und macht Pläne für die Zeit nach dem Sudium in Leipzig. Den Sommer 1868 verbringt Nietzsche in Naumburg und er kehrt am 16. Oktober zu seinem letzten und so folgenreichen Semester nach Leipzig zurück.


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